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Gäste der Arche erläutern vor Politikern ihre Arbeit

Im Sozialausschuss gab es Gäste : Vorsitzende Susanne Jakoby, Annette Voß (Mitte) und Christine Hüsken von der Arche berichteten über ihre Arbeit. © Fischer-Bolz

Nachrodt-Wiblingwerde – Ein ewiges Rätsel ist das Leben. Ein Geheimnis bleibt der Tod. Viele mögen nicht über ihn reden. Und lange wurde er tabuisiert. Im Sterben allein sein, das war vor gar nicht allzu langer Zeit fast alltäglich. Dabei wünschen sich die meisten, zu Hause, im Kreis der Familie von dieser Welt zu gehen.

Eine Begleitung von Schwerstkranken und sterbenden Menschen in ihrer Häuslichkeit bietet der ambulante Hospizdienst „Die Arche“ an. Annette Voß und Christine Hüsken sind dort Koordinatorinnen. Im Moment sind sie im Märkischen Kreis unterwegs, um auch die politischen Ebenen auf das emotionale Thema aufmerksam zu machen, das auch die Mitglieder des Sozial- und Kulturausschusses sehr berührte. „Viele Menschen verwechseln uns mit dem Pflegedienst. Doch wir fahren nicht zu den Familien, um zu pflegen, sondern sind die psychosoziale Seite“, erzählt Annette Voß.

Ehrenamtliche

59 Ehrenamtler sind aktuell in der Begleitung tätig. Sie alle sind in einem einjährigen Lehrgang auf ihre Arbeit vorbereitet worden. Kommunikation, Biografie- und Trauerarbeit, Sterbephasen, der Umgang mit den Angehörigen, aber auch ganz praktische Dinge gehören zum Unterricht. Die Begleitung der Sterbenden findet in den Familien, aber auch beispielsweise im Nachrodter Hof, im Pertheshaus oder in Kooperation mit der Palliativstation im Klinikum Lüdenscheid statt. In Nachrodt-Wiblingwerde werden aktuell vier Menschen begleitet – und es gibt eine Handvoll Ehrenamtliche in der Doppelgemeinde, die den Menschen in den schwersten Stunden zur Seite stehen. „Wir bringen Zeit mit und ein Ohr“, sagt Annette Voß. Zuhören, auch den Angehörigen, ist ein Hauptanliegen. Und oft ist der Ehrenamtliche auch Mittler zwischen dem Kranken und seinen Angehörigen, die sich gegenseitig nicht belasten möchten. „Es wäre schön, wenn wir hier in Nachrodt noch Ehrenamtliche hätten, so dass die Begleitung nicht 40 Kilometer fahren muss, um einen Besuch zu machen“, sagt Annette Voß. Für die Familien, die sich eine Begleitung eines Angehörigen wünschen, ist das Angebot der Arche kostenlos.

Angebot der Arche

„Wir werden von den Krankenkassen refinanziert“, erklärt die Koordinatorin. Grundsätzlich ist die Arche ein ehrenamtlicher Verein und auf Spenden angewiesen. Wer Hilfe in Anspruch nehmen möchte, sollte zuerst den Kontakt zur Arche suchen (Telefon 02351 / 905280). „Sterben gehört genauso zum Leben wie die Geburt. Und zu einem Kind sagt auch niemand: Komm mal irgendwie auf die Welt.’

Unterstützung

Da gibt es viel Unterstützung. Und wenn wir die Welt verlassen, sollten wir das auch nicht alleine tun.“ Die Mitglieder des Ausschusses um Susanne Jakoby als Vorsitzende zollten der Arbeit der Arche, die in diesem Jahr 72 Menschen in der letzten Lebensphase begleitet hat, ihren höchsten Respekt. Und für diejenigen, die sich vorstellen können, Menschen ein würdevolles Lebensende zu ermöglichen, startet eine neue Ausbildung zum Hospizbegleiter am 17. Februar 2018.

25.11.2017 – Fischer-Bolz