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Arche leistet Beitrag beim Trauern

Trauerbegleiterin Marielle Lauermann-Gall und Ehrenamtliche Ilona Bürger

Menschen die lange Zeit zusammen sind, die Jahrzehnte miteinander verbracht haben, fühlen sich oftmals als eine Einheit. Es gibt den einen nicht ohne den anderen. Wenn ein Partner aus dieser Symbiose verstirbt, dann stirbt ein Teil des Ganzen und die zurückbleibende Person fühlt sich, als sei etwas von ihr selbst weggebrochen. Wie soll man damit umgehen? Als Betroffener, als Angehörige, als Freunde, und wie als Gesellschaft? Die Mitarbeiter des Vereins Arche Lüdenscheid finden es wichtig, dass jeder Trauernde in dieser Situation Menschen an seiner Seite hat, die gemeinsam mit ihm durch die Trauer gehen. Die Mitarbeiter der Arche können und wollen Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen jeden Alters in ihrer Zeit der Trauer zur Seite stehen. „Unsere Schilderung der Situation von Verwitwung ist nur ein Aspekt für Verlust. Menschen sterben aufgrund ihres Alters, an Krankheiten, bei Unfällen, Kinder sterben vor ihren Eltern oder sogar vor ihrer Geburt“, heißt es aus Arche-Kreisen. Die Trauersituation ist immer unerträglich. Sie bekommt jetzt, zu Pandemiezeiten noch eine völlig neue Dimension. Eine Grausamkeit, die sich nur schwer ertragen lässt. Oft bekommen weder die Sterbenden noch jene, die zurückbleiben, die Chance auf einen ordentlichen Abschied. Es sterben Menschen einsam. Hinterbliebene bleiben mit ihrer Trauer und ihrem Leid alleine. Um die Senioren vor Ansteckung mit Covid 19 zu schützen, halten Familien Abstand. Dabei ist Nähe und Zuwendung das wichtigste Mittel gegen Trauer. Die demografische Entwicklung macht es zusätzlich schwer, denn Familien sind verstreut und müssen teilweise lange Strecken überwinden, um füreinander da zu sein. Auch das ist, seit Corona alle im Griff hat, noch schwieriger geworden. Astrid Lindgren schreibt in ihrem Roman Ronja Räubertochter: „Lange saßen sie da und hatten es schwer. Doch sie hatten es gemeinsam schwer, das war ein Trost. Leicht war es trotzdem nicht.“ Trauer vergeht nicht schneller, nur weil man nicht alleine mit ihr ist, aber sie wird erträglicher, wenn man Erinnerungen teilt und miteinander weinen kann. Die Arche Lüdenscheid: „Aber was ist mit den Menschen, die niemanden haben? Was ist mit denen deren Familien weit weg wohnen oder deren Angehörige sich aus gutem Grund zurückziehen, um ihre Familien zu schützen? Grundsatz ist und sollte sein: Trauernde lässt man nicht alleine. Man hört ihnen zu. Man ist für sie da und hält ihre Gefühle mit aus.“ Trauerbegleitung bei der Arche Lüdenscheid ist eine kostenfreie Leistung, die von ausgebildeten Sozialpädagoginnen und Trauerbegleiterinnen jedem angeboten wird, der sie in Anspruch nehmen möchte. Die Trauerarbeit wird ausschließlich durch Spenden finanziert, deswegen ist der Verein auf finanzielle Unterstützung angewiesen. Arche Lüdenscheid, Tel. 02351-6631313, trauerbegleitung@arche-luedenscheid.de. Wer spenden möchte für die Trauerbegleitung, kann auf das Konto bei der Sparkasse Lüdenscheid einzahlen, IBAN: DE62 4585 0005 0000 3024 89, BIC: WELADED1LSD.
Lüdenscheider Nachrichten 21.12.2020