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Hospizarbeit im Zeichen der Pandemie

Die Gespräche sind intensiver als sonst, wenn Ute Gall mit Menschen redet, die nicht mehr lange zu leben haben. Sie und ihre Mit-arbeiter vom ,,Arche Care Haus“ in Gevelndorf erleben täglich die Ängste, Sorgen und Nöte von Sterbenden und ihren Angehörigen. Besonders in solchen Krisenzeiten. ,.Das Wichtigste ist, ein Ohr zu haben für die Bedürfnisse der Menschen“, stellt die Leiterin der mobilen Hospizeinrich-tung fest.Getreu dem Motto.,. Solidarität bis zuletzt“ fand kürzlich der Welthospiztag statt, der die Arbeit  dieser Einrichtungen in den Fokus rücken möchte. Wie wichtig die Arbeit ist, erkennen Betroffene gerade jetzt, wenn weltweit an das Vermeiden von Nähe und Kontakt appelliert wird. Ute Gall: ,,Das Virus steht im Fokus – und auch die Angst vor dem Krankenhaus. Man möchte dort nicht alleine sein und alleine sterben“.

Zeit zum Zuhören

Nachdem es wieder Besuchsverbote in den Kliniken gibt, erkennen die Arche-Mitarbeiter einen Trend zur Vermeidung einer stationären Auf-nahme. Immer größer werde die Zahl der häuslichen Betreuungsan-fragen. “Der persönliche Kontakt ist am wichtigsten“, weiß die Koordinato-rin. ,.Momentan müssen wir aber auch darüber nach- denken, wie wir das anders gestalten können.“ Generell macht sich das Arche-Team umgehend auf den Weg, wenn jemand um Hilfe bittet.,. Wir sehen uns vor Ort die Bedürfnisse an und wie wir helfen können und finden dann einen Mitar-beiter, der zu diesen Bedürfnissen passt.“
Zuhören, Zeit mitbringen und Präsenz sind nach wie vor wichtige Teile der Hospizarbeit. Öfter als sonst greifen die Mitarbeiter aber auch zum Telefon – auf Wunsch der Betroffenen. ,,Ich habe keine Angst mich zu infizieren“ ,. sagt Annette Voß. Die Einhaltung der Hygienevorschriften sei dabei für alle Mitarbeiter sehr wichtig. Eine hauseigene Hygienebeauftragte gibt regel-mäßig Updates für den Umgang mit dem Virus. Ihre Arbeit einstellen werden die Mitglieder der Arche nicht, egal was passiert. „Wir haben den Auftrag, dass die Sterbebegleitung weiterlaufen soll. Es muss niemand einsam sterben“, gibt Ute Gall den Weg vor.

Ehrenamtliche gesucht

Um die wichtige Arbeit weiterführen zu können, ist die Arche nicht nur auf Spenden angewiesen, sondern vor allem auch auf ehrenamtliche Mitarbei-ter. Der Welthospiztag ist dabei alljährlich eine gute Möglichkeit, auf die Hospizarbeit aufmerksam zu machen wenn nicht alle Veranstaltungen abgesagt werden müssen. ,, Wir hätten das Altenaer Kino gemietet, um da einen Film zu zeigen und über unsere Arbeit zu informieren“, sagt die Arche-Chefin. Der Öffentlichkeit solle mit solchen Aktionen gezeigt werden, dass es Hilfe gibt im Umgang mit Tod und Trauer.
Ehrenamtliche werden gesucht. Im März beginnt wieder eine Ausbildung. Sie umfasst80 Unterrichtseinheiten und endet mit der Verleihung eines Zertifikats. Einmal monatlich finden sich die Teilnehmer zusammen und lernen alles Wichtige über den Umgang mit dem Leben und dem Sterben.
Erreichbar ist die Arche unter Tel. 02351 / 66 313 0.

Süderländer 10.11.2020