Seit einem Jahr widmet sich Claudia Dennemark-Effert zusammen mit drei Kollegen von der Arche Lüdenscheid der Trauerbegleitung von Kindern im Märkischen Kreis. Am Dienstag kam offiziell Verstärkung dazu. Im Arche-Care-Haus wurde ein Kooperationsvertrag mit dem Regionalen Bildungsbüro MK unterschrieben.
„Wir mussten ständlig die Hilflosigkeit der Angehörigen erleben“, berichtet Dennemark-Effert. Eltern, aber auch Erzieher an Kitas oder Lehrer seien im Umgang mit trauernden Kindern oft ratlos. Um diesem Problem entgegenzuwirken, leitete Dennemark-Effert ein Jahr lang mit ihrem Team ein Präventionsprogramm. Das Programm wurde wissenschaftlich begleitet und von der AOK unterstützt. Allerdings musste sie feststellen „Wir vier Trauerbegleiter schaffen es nicht, den ganzen Kreis abzudecken.“ Durch die Kooperation mit dem Bildungsbüro, soll die Arche nun die nötigen Kapazitäten bekommen.
Antje Wolfgramm wirkt im Bildungsbüro an der Organisation von unter anderem Fortbildungen und Fachtagen an Kitas und Schulen mit. Jetzt kommt durch die Kooperation ein Thema dazu: nämlich die Trauerbegleitung-
Geplant seien gemeinsame Informationsveranstaltungen, Fortbildungsangebote und vor allem eine Multiplikatorenschulung. Erzieher und Lehrer. zunächst in Grundschulen. später, hofft Wolfgramm. auch an weiterführenden Schulen, sollen das Programm der Arche erlernen und in ihren Einrichrungen anwenden und weitergeben können. Das Ziel des Programms ist die Nachhaltigkeit“, erklän Dennemark-Effert. Die Kooperation soll daher ein langfristiges Unterfangen sein.
Die Trauerbegleiterin hofft, dass „Verlusterfahrungen in unserer Gesellschaft akzeptiert werden.“ Dabei müsse Verlust nicht gleich den Tod eines Angehörigen oder etwa eine Scheidung der Eltern bedeuten. Auch ein Umzug oder ein Schulwechsei könne eine Verlusterfahrung darstellen. In solchen Fällen bräuchte das Kind ebenfalls eine angemessene Begleitung.
Neben Dennemark-Effert und Wolfgramm waren bei der Unterzeichnung dabei: Margit Hillesheim, erste Vorsitzende der Arche, Michael Winkler, Geschäftsführer der Arche gGmbH, Ute Gall, Leiterin des Arche-Care-Hauses, und Eva Peek-Mai von der Arche Akademie.
(Quelle: LN vom 4.6.2024 (c) Maksym Brik)